Zum Abschluss der Unterrichtsreihe „Märchen“ in der Jahrgangsstufe 5 im Fach Deutsch trafen sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d zur gemeinsamen „1001 Märchennacht“ und zeichneten im märchenhaft festlichen Rahmen ihre besten Märchenerzählerinnen und -erzähler aus.
Mit Anbruch der Dunkelheit begrüßte unsere Deutschlehrerin Joana Horch viele kostümierte Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d und Klassenlehrerin Anke Boßmann zur Märchennacht in der Karl-Kisters-Realschule. Und so wandelten neben Rotkäppchen und Schneewittchen auch Zwerge, Hexen und Froschkönige durch ein zauberhaft dekoriertes Klassenzimmer.
Im Mittelpunkt stand der Märchenwettbewerb und die Auszeichnung der besten Teams, die während der gesamten Unterrichtsreihe wertvolle „Sterntaler“-Punkte sammeln konnten. Als Sieger gingen hier die „Mutigen Stadtmusikanten“, gefolgt von den „Magischen Königskindern“ und den „Königlichen Heinzelmännchen“, hervor. So durften die Stadtmusikanten eine Schatztruhe mit vielen märchenhaften Überraschungen entgegennehmen. Als Trostpreis erhielt jeder Gast einen leuchtenden Zauberring und eine süße Stärkung für den Heimweg. Nach einem Scherenschnitttheater rund um die Abenteuer des „tapferen Schneiderleins“ und einer Auszeichnung des besten Kostüms des Abends fieberten alle dem Märchenwettbewerb entgegen. In den vergangenen Unterrichtsstunden hatten die Schülerinnen und Schüler fleißig eigene Märchen geplant, eigenständig verfasst und überarbeitet. Mit seinem Märchen „Rudolf und der gefährliche Drache“ gewann der zehnjährige „Märchenerzähler“ Ole Burke, der sein Märchen vor gespanntem Publikum vortragen durfte und von all den talentierten Märchenerzählern den größten Beifall erntete.
Rudolf und der gefährliche Drache
von Ole Burke (5. Klasse)
Es war einmal vor langer Zeit, da lebte ein armer Bauernjunge. Er hieß Rudolf. Eines Tages sagten seine Eltern in ihrer Not: „Geh in den Wald und hole Essen und vergiss nicht, wenn da eine große, knorrige, alte Eiche ist, rufe den Zauberer herbei. Er erscheint nur Menschen, die ein gutes Herz besitzen und sich vor nichts fürchten. Vielleicht hast du Glück. Der Zauberspruch geht so:
„Muffiger Sumpf und Krötenschleim, weiser Zauberer erschein’.“
Also ging Rudolf in den Wald. Nur wenig später kam er an einer großen, knorrigen, alten Eiche vorbei und sagte: „Muffiger Sumpf und Krötenschleim, weiser Zauberer erschein’.“
Plötzlich erschien ein alter Zauberer mit einem nachtschwarzen Umhang und einem tintenschwarzen Hut. Der Zauberer sprach: „Geh nach Norden, dort wirst du die sieben Höhlen finden. Nur eine ist die richtige, die anderen führen dich in den Tod.“
Also ging Rudolf in den Norden. Als er ungefähr 1.000 Fuß gegangen war, sah er die sieben Höhlen, die der Zauberer gemeint hatte. Er überlegte und überlegte, welche Höhle er nehmen sollte. Er entschied sich für die Dritte. Rudolf ging hinein und was er da sah, verschlug ihm den Atem: Eine Höhle voller Goldschätze.
Rudolf wollte gerade alles einpacken, als er ein Geräusch hörte. Eines, dass es ihm eiskalt den Rücken hinunterjagte. Ein tiefes, dunkles Stampfen, von etwas Großem, etwas sehr Großem.
Da erschien ein Drache. Der Drache war rot, blutrot und hatte giftgrüne, spitze und giftige Stacheln auf dem Rücken. Er hatte ein riesiges Maul mit spitzen Zähnen und konnte Feuer spuken. Rudolf hatte große Angst. Er sah überall Skelette von Rittern liegen.
Als er die Skelette sah, kam ihm aber eine Idee. Er schnappte sich ein angekokeltes Schild und ein magisch schimmerndes Schwert. Rudolf schlug die ganze Zeit auf den Drachen ein, aber seine Haut war viel zu dick und an den Bauch kam er nicht dran. Also wartete er bis der Drache auf ihn zukam, legte sich kurz bevor der Drache ihn berührte auf den Boden und schob das Schwert in seinen Bauch. Der Drache viel tot um.
Rudolf ging nach Hause. Natürlich mit dem Gold. Er erzählte seinen Eltern, was passiert war und sie lebten glücklich und reich bis an ihr Lebensende.